Unangemessene Polizeigewalt gegen Dunkelhäutige in Schwäbisch Gmünd

Am 3.8.07, gegen 20:00 Uhr, unterhielt sich eine Geschäftsinhaberin vor Ihrem Laden in der Innenstadt mit 3 dunkelhäutigen Kunden. Nach einiger Zeit fuhr ein Polizeiwagen mit 3 Beamten vor und verlangte nach Ausweispapieren. Die Deutsche mit afrikanischer Herkunft fragte nach dem Grund, worauf sofort 2 weitere Polizeibeamte in Zivil dazukamen. Außerdem forderten die 5 Polizeibeamten Verstärkung an. Die Beamten blockierten die Bewegungsfreiheit der Personen. Die Geschäftsinhaberin wollte Ihren Personalausweis im Laden holen, durfte sich jedoch nicht bewegen. Es kam die Frage auf, weshalb nur sie überprüft werden würden und nicht ebenso Personen anderer Hautfarben. Daraufhin zogen die Beamten ihre Handschuhe an und schubsten die Personen provozierend mit den Händen gegen die Oberkörper. Als ein Kunde etwas zur Seite trat, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, wurde er sofort von der Polizei angegriffen, in die Beine getreten, auf dem Boden mit Handschellen gefesselt und sein Nacken und der Kopf massiv gegen den Straßenboden gedrückt (die Spuren der Blutlache mit ca. 25 cm Durchmesser waren noch tagelang auf dem Gehweg zu sehen).
Als die Ladenbesitzerin sich nach Minuten der brutalen Misshandlung ihres Kunden große Sorgen um diesen machte, sich darüber beschwerte und sich etwas bewegte, wurde sie sofort von hinten in den Schwitzkasten genommen und massiv in beide Knie getreten, woraufhin sie zu Boden ging. Eine Beamtin zog dann noch die Füße nach hinten, so dass sie auf dem harten Boden aufschlug. Der Polizeibeamte drehte ihre Hände mit massiver Gewalt auf den Rücken, legte ihr Handschellen an und drückte ihren Nacken und Kopf gegen den Boden. Nachdem sich die Frau über diese massive Gewaltanwendung beschwerte, trat der Beamte der gefesselten und am Boden liegenden Frau mehrmals mit dem Stiefel in den Rücken. Erst nachdem ein Kollege zu ihm sagte, er solle aufpassen, es würde ein Passant fotografieren, ließ er vom Treten ab. Der Laden konnte nicht geschlossen werden, da die Polizei ihr das Betreten des Ladens nicht mehr gestattete (Die Schlüssel befanden sich im Laden). Das Vorfall dauerte ca. 20 bis 30 Minuten und wurde von zahlreichen Passanten beobachtet. Was wäre gewesen, wenn die junge Frau schwanger gewesen wäre und das Kind zu Schaden gekommen wäre?
Die beiden Misshandelten wurden in die Arrestzelle verbracht.
Der Unterleib der Geschäftinhaberin wurde in der Zelle von einer Beamtin in Anwesenheit von 2 männlichen Beamten untersucht. Erst nach einer Stunde wurden ihr Papierhandtücher als Klopapier gebracht, das Wasser war die ganze Zeit über abgestellt, die Sprechanlage nach dem 2. Anruf deaktiviert und erst eine Stunde später, nach erfolgter Blutentnahme, wieder aktiviert.
Ein dunkelhäutiger Zeuge, der freiwillig zur Polizeiwache ging und aussagen wollte, wurde ebenfalls arretiert.
Die Polizei ermittelt wegen „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung zum Nachteil Polizeibeamter“. Nach der Freilassung wurden die beiden Misshandelten im Krankenhaus untersucht und zahlreiche Prellungen festgestellt.
Eine Anzeige der Frau wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung gegen die Polizeibeamten erfolgte am 9.8.07. Auch das erste Opfer möchte die Polizei anzeigen.

Man kann nur hoffen, dass solch unnötige und exzessive Gewaltanwendung wie bei diesem Einsatz, der zweifellos nur auf die Hautfarbe zurückzuführen ist, in Zukunft nicht mehr angewendet wird.

Aus dem Nichts und grundlos wurde ein großes Problem für die Opfer und auch viel Aufwand für den Staat erschaffen.

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