Von der Polizei erschossen und unaufgeklärt – Gedenken an Hussam Fadl und Protest am Internationalen Tag gegen Polizeigewalt

„Wir sind vor dem Tod geflohen und fanden nichts als den Tod“ – Es sind die Worte von Zaman Gate, der Witwe von Hussam Fadl. 2014 flohen sie, ihr Mann und ihre drei kleinen Kinder aus dem Irak nach Deutschland. Ihre Flucht führte die Familie über das Mittelmeer und entlang der Balkanroute. Dabei decken sich ihre Erfahrungen mit denen vieler anderer geflüchteter Menschen – Hunger, Angst, Demütigungen und Behördenwillkür. In Berlin hoffte die Familie auf Sicherheit und ein besseres Leben. Doch am 27. September 2016 wird Hussam Fadl von der Polizei bei einem Einsatz in der Geflüchtetenunterkunft in Berlin-Moabit von…

Warum musste William Tonou-Mbobda sterben?

Am 26. April, dem vergangenen Freitag, hörte das Herz von William Tonou-Mbobda auf zu schlagen. Der 34-jährige aus Kamerun lag zu jenem Zeitpunkt auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Eine Obduktion am folgenden Tag ergab, dass er an Herzversagen gestorben war. Doch warum sein Herz versagte, ist laut Staatsanwaltschaft unklar. War eine Vorerkrankung Schuld? Oder doch Gewalteinwirkung? https://www.zeit.de/hamburg/2019-05/uke-hamburg-patient-william-tonou-mbobda-fixierung-tod-gewalt-rassismus

Tod in Polizeizelle. Wie starb Rooble Warsame?

In der Nacht des 26. Februar diesen Jahres nahmen Polizeibeamt*innen den 22-jährigen Geflüchteten Rooble Warsame von einem Ankerzentrum in Schweinfurt mit auf die örtliche Wache. Wenige Stunden später ist Rooble Warsame tot. Kurz darauf erklärt die Polizei, er habe sich in seiner Zelle das Leben genommen. Doch die Umstände seines Todes lassen dies mehr als zweifelhaft erscheinen.https://revoltmag.org/articles/tod-polizeizelle-wie-starb-rooble-warsame/

Einladung zur Pressekonferenz anlässlich des Auftakts der Kampagne „Death in Custody. Aufklärung der Todesumstände in Gewahrsamssituationen jetzt!“

Als breites Bündnis antirassistischer Organisationen in Berlin*, laden wir Sie herzlich zur Pressekonferenz anlässlich des Auftakts unserer Kampagne “Death in Custody” ein. Mit der Kampagne reagieren wir auf die zahlreichen ungeklärten Todesfälle von Schwarzen Menschen und Menschen of Colour in polizeilichen Gewahrsamsituationen der vergangenen Jahre in Deutschland. https://kop-berlin.de/veranstaltung/einladung-zur-pressekonferenz-anlasslich-des-auftakts-der-kampagne-death-in-custody-aufklarung-der-todesumstande-in-gewahrsamssituationen-jetzt

„Fragen S’ned so blöd“

Die Schöffen, zwei Männer mittleren Alters, schmunzeln. Denn der Richter verliest Zeitungsberichte aus dem Sommer 1989. Wozu? Die Schöffen begreifen. Wie sehr die Sache damals doch aufgebauscht wurde: “Häftling stirbt nach Schuß aus Gaspistole.” Der Richter macht “huhuhuhu” und zitiert weiter: “Schieber, Schurken, Schläger”. Odysseus nannte sich Niemand, bevor er den einäugigen Riesen Polyphem blendete. Könnte der Türke Ibrahim Bayraktar, 37 Jahre alt, als er starb, noch gefragt werden, wer ihm das angetan hat, müßte auch er wie Polyphem antworten: “Niemand.” Denn alle Personen, die in die Vorfälle involviert waren, die letztlich zum Tod des Häftlings führten, wurden in der…

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