„Andere Methoden bringen mehr“

A refugee Sebastian Joseph from Kenia takes a selfie during the laser installation “Time Drifts Cologne” before New Year celebrations for 2017 in Cologne, Germany, December 31, 2016. REUTERS/Wolfgang Rattay


Polizeikontrollen allein aufgrund des Aussehens sind gesetzwidrig. Und auch nicht effektiv, sagt die Kriminologin Daniela Hunold.

taz: Frau Hunold, die Kölner Polizei wird von allen Seiten gelobt, weil sie Silvester für Sicherheit gesorgt hat, sogar von der Kanzlerin. Tatsächlich wurden kaum Straftaten angezeigt, nicht einmal Taschendiebstähle. Worauf ist dieser Erfolg zurückzuführen?

Daniela Hunold: In erster Linie lag das sicher an der sehr großen Präsenz von insgesamt 1.500 Polizeibeamten, die an neuralgischen Punkten in der Innenstadt im Einsatz waren. Die trifft man an normalen Tagen so nicht an, und die zeigt natürlich ihre Wirkung.

Die Polizei hat am Hauptbahnhof in Köln Hunderte mutmaßliche „Nordafrikaner“ eingekesselt. War dieses Vorgehen recht- und verhältnismäßig?

Da sehr, sehr viele Personen herausgezogen wurden und Augenzeugen wie Journalisten berichtet haben, dass die Auswahl nach rein äußerlichen Kriterien erfolgte, ist die Frage nach der Recht- und Verhältnismäßigkeit gerechtfertigt. Denn offen ist immer noch, ob ein konkreter Verdacht gegen die Personen, die dort festgehalten wurden, bestand und inwiefern sich die Kontrollen auf deren individuelles Verhalten bezogen.
http://www.taz.de/!5371281/

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