28-Jähriger wegen Polizistenbeleidigung zu 6 Monaten verurteilt

Hat Spinoza nicht gesagt, “Jeder hat soviel Recht, wie er Macht hat.”


07.12.18 – Ein ungewöhnlicher Fall ist am Donnerstag mit einem Urteil vor dem Amtsgericht Fulda vorläufig zu Ende gegangen. Um dem angeklagten Sachverhalt und der Verhandlung wirklich folgen zu können, musste man eigentlich IT-Spezialist sein. Das war weder der Richter noch die Amtsanwältin – und auch der Verteidiger und die Journalistin stießen an ihre Grenzen. Ein ausgewiesener Spezialist auf diesem Gebiet ist aber definitiv der Angeklagte. Dem 28-Jährigen werfen drei Polizeibeamte – eine Frau, zwei Männer – vor, sie am 22. Dezember 2017 morgens um halb fünf in Fulda vor der Hauptwache bei einer Alkohol- und Drogenkontrolle rund 20 Mal mit “Bulle” und “Bullenfotze” beleidigt zu haben.

Der Angeklagte bestreitet das vehement und hat dem Gericht zum Beweis eine Tonaufnahme dieser Kontrolle vorgelegt, die er währenddessen – von den Beamten unbemerkt – mit seinem Handy angefertigt hat. Auf dieser Tonaufnahme ist tatsächlich ein gereizter Wortwechsel zwischen ihm und den Beamten zu hören, von den zwanzigfachen Beleidigungen aber keine Spur. Warum hat Y. diese Aufnahme gemacht? Er werde ständig kontrolliert, sagt er selbst, vermutlich weil er “nicht-deutsch” aussehe. Bei den Kontrollen durch dieselben Beamten sei er bereits von ihnen schikaniert worden und wollte deshalb bei der erneuten Begegnung mit ihnen “Beweise sichern”.
https://osthessen-news.de/n11605968/28-jahriger-wegen-polizistenbeleidigung-zu-6-monaten-verurteilt.html

4 Comments

  1. OKT · June 15, 2019 Reply

    In Berufung gegangen?

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